Wie ich mich dazu entschieden habe, mir selbst einen Hund anzuschaffen.
Sie denken jetzt, ganz einfach, als Hundetrainerin braucht man einen Hund. Ja und nein. Man kann als Hundetrainerin sowohl ohne Hund als auch mit tierischem Assistenten tätig werden.
So spielt auch bei mir zum Beispiel meine Lebenssituation mit rein.
Aber zurück zum Anfang, warum ein Hund und keine Katze …
Mit einem Hund kann man gemeinsam spazieren gehen, wobei auch der Kater meiner Oma gerne mit uns in der Siedlung eine Runde läuft. Auch kann ein Hund prima mit in den Urlaub fahren, wo man gemeinsam im Meer schwimmen kann oder auch Wandern in den Bergen. Auch gibt es Hundesport, wie Agility, Mantrailing oder Tricks. Beim Hundesport arbeitet man gemeinsam mit dem Hund und kann auch, wenn man das möchte sich mit anderen Hundehaltern in einem Wettkampf messen. Auch Kuschelzeiten, wenn es einem selbst gerade nicht so gut geht, sind mit einem Hund möglich. Mit einem Hund hat man nicht nur automatisch mehr Bewegung, man kommt auch in die Natur. Der Kontakt zu anderen Menschen fällt leichter, weil man mit dem Hund eh schon unterwegs ist und viele einen auch einfach nur wegen dem Hund ansprechen. Daher einen Hund, okay ich bin ehrlich und weil ich zum Beispiel mit einem Hund aufgewachsen bin und Ihn in den schon fast 3 Jahren, in denen ich bei meinen Eltern ausgezogen bin, wahnsinnig vermisse. Ich war einfach entspannter, wenn ich nach der Arbeit noch eine Runde mit dem Hund drehen musste, egal welches Wetter draußen war.
Jetzt zu dem Entscheidungsweg mir selbst einen Hund anzuschaffen, womit ich mir immerhin 1,5 Jahr zeit genommen habe, die einzelnen Pro und Kontra Punkte abzuwägen.
Wir (mein Freund und ich) wohnen in einer Dachgeschoss-Wohnung ohne Balkon, dieser Punkt spricht erstmal weder für noch gegen einen Hund. Die Bewegung und Auslastung kann man einem Hund mit Spaziergängen und Hundesport gewähren. Die Treppe hingegen in die Dachgeschoss-Wohnung kann ich nicht wegzaubern. Da größere und rießen Rassen öfter und schnell zu Hüftproblemen neigen, war die Treppe also kein K. O. Kriterium, sondern lediglich eine Einschränkung.
Da ich beruflich auch noch als Lohn- und Gehaltsbuchhalterin in einer Steuerkanzlei tätig bin, stand auch die Frage im Raum, was mache ich/wir mit dem Hund, wenn ich in der Kanzlei bin? Einfachste Möglichkeit, beim Arbeitgeber mal anfragen, ob ich einen Hund mitbringen könnte. Mein Arbeitgeber hatte hiermit kein Problem, allerdings gab er zu Bedenken, dass im Mietvertrag der Kanzleiräume Hunde verboten sein. Also vereinbarten wir, dass sich meine Chefin mit dem Vermieter in Verbindung setzte. Leider kam hier die Antwort, das Hunde auf einem Holzboden nicht gewünscht sein. Also viel schon mal die Möglichkeit des in die Arbeit mitnehmen weg. Möglichkeit 2, eine Hundetagesstätte, kommt für mich leider nicht in Frage, da ich mir gerne einen Welpen holen wollen würden (warum einen Welpen, erfahrt Ihr später). Möglichkeit 3, im privaten Umfeld jemanden finden, der mir den Welpen für meine Arbeitszeit von 20 Stunden in der Woche nimmt. Hier ein herzliches Dankeschön an meine Mama, die sich trotz Ihrer zwei eigenen Hunde bereit erklärt hat, für 2 Tage die Woche meinen Kleinen zu nehmen. Für den dritten Arbeitstag fand ich in meinen Omas und Opas, sowie ggfs. meiner Tante viele liebe Helfer, die hier für die Anfangszeit einspringen. Nach dem das ganze so ja nicht immer auf den Schultern der anderen lasten soll, ist der Plan, später wenn der Welpe bis zu 5 Stunden am Tag alleine bleiben kann, meine Arbeitszeit auf 5 Tage zu verteilen, damit ich hier nach 5 Stunden wieder zurück nach Hause kann.
Auch stand dann erstmal die Ausbildung zur Hundetrainerin im Vordergrund. So dass ich mich hier voll auf meine theoretischen und praktischen Stunden konzentrieren konnte und wirklich viel aus der Ausbildung mitnehmen zu können.
Meine Körpergröße spielte bei meiner Entscheidung, welche Rasse ich mir aussuche auch eine Rolle. Da ich später evtl. mit meinem Welpen in die Rettungshundestaffel gehen will, sollte mein Hund später, wenn er ausgewachsen ist, nicht zu schwer und zu groß für mich sein. Also waren die somit die rießen Hunderassen, wegen der Treppe zur Wohnung und die großen Hunde wegen meiner kleinen Körpergröße von 1,60 Meter raus. Bleiben noch die kleinen und die mittleren Hunderassen.
Als junge Frau, will ich spätere Kinder auch nicht unbedacht lassen. Auch, da ich mit meinem Hund über meine mobile Hundeschule gerne Kindertherapie anbieten wollte, sollte es eine möglichst kinderliebe Hunderasse werden. Das Verständnis mit anderen Hunde würde ich mir auch noch möglichst positiv Wünschen, da ich ja meinen Hund als Trainingsassistent ausbilden und verwenden will. Also kam ich hier ziemlich schnell zu den Meutehunden. Da ja dann die Hundegröße, wie oben erwähnt ebenfalls mit rein spielt, war ich ziemlich schnell beim Beagle angelangt.
Jetzt hieß es, sich auch mit den Nachteilen der Rasse Beagle auseinander zu setzen. Das wichtigste, was es zu beachten gilt, der Beagle ist ein Meutehund und hat damit auch einen Jagdtrieb. Dieser Jagdtrieb ist genetisch fixiert, also kann nicht mal ich als Hundetrainerin die Gene meines Hundes verändern. Das soll jetzt nicht heißen, das man völlig hilflos ist oder das jeder Jagdhund automatisch auch jagt. Nein, ich müsste nur die Schnüffelenergie und die Bereitschaft etwas hinterher zu jagen kontrollieren bzw. in die richtigen Bahnen lenken. Da ich ja eh mit meinem Hund in die Rettungshundearbeit will und ich auch schon mit Mamas Hündin Peanut während meiner Ausbildung in der Hundeschule (freizeitmäßig) Mantrailing (vermissten Personensuche) betrieben habe. Kann ich mir das Arbeiten und Auslasten meines Beagles also durch aus vorstellen.
Auch das Thema, warum ein reinrassiger Beagle vom Züchter und kein Hund aus dem Tierschutz galt es noch abzuwägen. Hier ein ganz klarer Vorteil, bei einem reinrassigen Hund vom Züchter, man schränkt zum Beispiel das Risiko der Erbkrankheiten durch gezielte Verpaarung aus. Im Leben eines Welpen sind die ersten Wochen sehr wichtig für seine Entwicklung. Hier geht der Züchter entsprechend darauf ein, dass er den Welpen an verschiedene Untergründe gewöhnt. Ggfs. an bereits ältere Hunde, die nicht mehr in der Zucht eingesetzt werden. Die ersten Geräusche aus dem Haushalt bekommen die Welpen mit und sind später diesen gegenüber nicht mehr so schreckhaft. Für den Tierschutz wiederum spricht, dass es schon genug Hunde gibt, auch in Deutschland, die in einem Tierheim sitzen.
Für mich überwiegen die Vorteile von einem Züchter, da ich ja gerade mit meinem Hund auch in Kindergärten und Schulen gehen will. Ebenso in die Rettungshundearbeit, daher ist mir zum Beispiel sehr wichtig, das mein Hund bisher nur positive Erfahrungen gemacht haben sollte. Auch sollte er möglichst ausgeglichen sein, sprich nicht sehr ängstlich oder schreckhaft in normalen Alltagssituationen.
Wie ich mich für meine Züchterin und meinen Welpen entschieden habe, erfahrt Ihr im nächsten Beitrag. Der nächste Beitrag folgt in kürze, hier wird es auch um den ersten Besuch beim Züchter und Welpen gehen.
Eure
Nicole