Herbst mit Hund: Blätter/Gräser und Ihre Gefahren

Blätter und Gräser und Ihre Gefahren für den Hund

Gefallene Blätter bieten leider auch für unsere Hunde einige Gefahren. Auch
unsere 4-beinigen Lieblinge können auf dem nassen Laub ausrutschen. Auch
könnten evtl. ausgelegte Giftköder von Ihnen super versteckt und getarnt
werden, so dass es für uns schwieriger wird, zu erkennen, was der Hund da am
Boden erschnüffelt hat. Doch sind das nicht die einzigen Gefahren, die uns
das bunte Herbstwetter beschert. Natürlich gilt das nachfolgende
beschriebene auch zu anderen Jahreszeit, nur ist es mit den Blättern am
Boden einfach präsenter.

Es gibt einige giftige Pflanzen für den Hund. Manche davon bewirken nur ein
Unwohlsein oder Übelkeit, doch gibt es leider auch Tödliche. Daher ist immer
Vorsicht geboten, wenn Hunde irgendwelche Pflanzen in den Mund nehmen oder
sich darin wälzen.

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Hier ist ein wunderbarer Link, wo die gängigsten Pflanzen mit vorbeugenden
Maßnahmen und Giftnotrufzentralen genannt werden:

https://hundeinfoportal.de/hundewissen/hundegesundheit/vergiftungen-hund/fuer-hunde-giftige-pflanzen/

Bitte seit nicht zu übervorsichtig. Unsere Hunde stammen vom Wolf ab und
dieser hat alt Verhaltensrepertoire auch Gräser aufgenommen, den Sie
enthalten wichtige Ballaststoffe, die die Verdauung anregen. Dennoch sollten
folgendes dabei beachtet werden:

  •  Kein Gras vom Straßenrand (gerade in der Stadt) – die Schadstoffe
    der Auspuffgase können hier angesammelt sein und würden vom Hund
    mitgefressen werden. Geleiches gilt für Gras an Feldrändern, hier können die
    Dünger, Herbizide, Insektizide und co mit an den Gräsern hängen.
  • Als Spiel oder um Langeweile zu vertreiben – das sollte man
    unterbinden und den Hund beim Spaziergang etwas mehr fordern und fördern,
    den ein grasender Hund könnte auch ein jagender Hund werden
  • Dennoch ist Gras fressen eine natürliche Art um auf körperliche
    Bedürfnisse selbständig zu reagieren
  • Es sollten keine scharfkantigen Gräser gefressen werden – Sie
    können Bauschmerzen verursachen oder die Maulhöhle und Speiseröhre verletzen
  • unter den Grasarten werden dabei besonders die Süßgräser und
    darunter die sogenannten Quecken (lat. Elymus) bevorzugt, diese wachsen
    häufig staudenartig am Wegrand und an Zäunen
  • manche Hunde erbrechen sich danach und würgen das verschlungene
    Gras eingepackt in Schleim wieder aus
  • bei manchen ist auch weißer Schaum oder gelber Schleim (Galle) im
    Erbrochenen
  • wenn der Hund einen Grashalm zu hastig schluckt und sogar in die Atemwege bekommt, kann das seine Atmung stark behindern

Doch warum fressen die Hunde jetzt das Gras? Einige Hunde machen das daher
bei Verdauungsproblemen, dies hilft ihnen zum Beispiel zu erbrechen und
anschließend geht es ihnen dann besser.

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Mögliche Ursachen fürs Grasfressen:

  • Weil es Ihm schmeckt und es in den Genen verankert ist
  • Aus der Ernährung gäbe es folgende Vermutungen (auch hier sollte
    bei hohem Graskonsum ein Hunde-Ernährungsberater hinzugezogen werden/erster
    Ansprechpartner wäre hier Ihr Tierarzt, der Sie dann entsprechend
    weiterleitet):

    • Nährstoffmangel, insbesondere Aufnahme der im Gras enthaltenen Folsäure
    • Mangel an Ballaststoffen, Deckung von Faserbedarf
    • ungenügende Sättigung bei der normalen Nahrungsaufnahme, also Hunger
    • Verdauungsprobleme
    • Vitaminmangel
    • Mangel an Mineralstoffen
    • instinkt-gesteuertes Grasfressen insbesondere zur Aufnahme der Bitterstoffe (Folsäure) als Heilmittel gegen Magenverstimmungen, Blähungen und unverträgliche Nahrungsmitten
  • Doch auch physiologische Punkte könnten der Auslöser sein (bitte
    suchen Sie zur Abklärung Ihren Tierarzt auf):

    • Fremdkörper im Verdauungsbereich
    • Aufnahme von Gras zur Reinigung des Magen und Darm
    • möglicherweise Innenparasiten bzw. Wurmbefall im Darmbereich
    • Grasfressen um einen Brechreiz auszulösen (z.B. nach einem
      unverträglichen Futter)
    • Gastritis
    • übersäuerter Magen (zu viel Magensäure)
    • mechanisches Auslösen eines Brechreizes durch Herunterschlucken ganzer
      Grashalme – Würgereflex im Rachen, Hals, Speiseröhrenbereich mit
      anschliessendem Erbrechen des Mageninhalts
    • organische Probleme wie eine Leber- oder Nierenschwäche
    • Unterstützung bei der Ausscheidung von verschluckten Fremdkörpern aus
      dem Magen-Darm-Bereich, siehe auch ->
       verschluckte Fremdkörper
    • Unterstützung beim Herauswürgen von beim Lecken des eigenen Fells
      heruntergeschluckten Haaren, Gewölle, Haaransammlungen im Magenbereich
    • Aufnahme von Grundstoffen über Pflanzen und insbesondere das Gras, die
      zur Bildung von hundeeigenen Duftstoffen dienen
  • Dann sollten man als letzten Bereich auch noch den Psychologischen
    in Betracht ziehen:

    • Stress-Verhalten (bitte ziehen Sie einen Hundetrainer oder
      Verhaltensberater hinzu)
    • Langeweile
    • Übersprunghandlung, also eine Ersatzhandlung zu einem anderen Verhalten
    • Grasfressen um Duftstoffe aufzunehmen, die von anderen Hunden hier zur
      Markierung hinterlassen wurden

Mit der Bauerregel, das ein grasfresender Hund einen baldigen Regenschauer
ankündigt, hat es jedoch nicht viel zu tun. Zumindest wurde das bisher noch
nicht eindeutig belegt 😉

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